... HISTORIE / REGIMENTSGESCHICHTE


Das k.k. Landwehr-Ulanen-Regiment No 6

Im Jahre 1885 wurde in Wels das 3. Landwehr-Dragonerregiment aufgestellt, das 1894 zum k.k. Landwehr-Ulanen-Regiment No 6 umgewandelt wurde.

Noch im gleichen Jahr bezog es die von der Stadt Wels  um 150.000 Gulden im ganz modernen Stil neuerrichtete Ulanenkaserne, die heute noch steht und als Wohnhaus dient.

1886 war Erzherzog Johann (Johann Ort) als Gast beim jungen Regiment.

Das Regiment hatte 1890 die ersten Kaiser-Manöver mitzumachen und wurde bei Schwanenstadt durch Kaiser Franz Josef  I. besichtigt.

Die Kavalleriekaserne des Landwehr-Ulanen-Regimentes No 6 war   Ausbildungsstätte für den 1897 aufgestellten Landwehr-Kavallerie-Offizierskurs, zu dem jährlich ca. 30 Offiziere der Landwehrkavallerie kommandiert wurden.  

Das Regiment gliederte sich in  zwei Divisionen zu  je drei Escadronen. Die Stärke der Escadron war im Frieden 100 Mann. Jede Escadron gliederte sich in vier Züge. Drei Zugskommandanten waren Offiziere, ein Zug hatte grundsätzlich  einen Unteroffizier (Wachtmeister) zum Kommandanten.

 

Das k.k. Landwehr-Ulanen-Regiment No 6 garnisonierte bis zum Beginn des 1. Weltkrieges in Wels.

Im Verlaufe des 1. Weltkrieges mußten die Kavallerieregimenter ihre Pferde aus Pferdemangel an die bespannten Artillerieeinheiten abgeben.  

Das LUR 6 wurde daher 1916 in „Reitendes Schützen-Regiment Nr. 6“ umbenannt und kämpfte  zuletzt  zu Fuß. Seine tapferen Reiter haben sich vor dem Feind bestens bewährt und haben unter ihren Führern stets ihre Pflicht erfüllt.

 

Im  November 1918  kehrte das Regiment in die Heimatgarnison Wels zurück.


Die Schlacht bei Limanova, Dezember 1914

Das LUR6 zeichnete sich bei den schweren Kampfhandlungen im Dezember 1914, in besonderem Maße in der Schlacht bei Limanowa am 14.12.1914, im Kronland Galizien, aus.

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Feldmarschall Leutnant

Josef Freiherr Roth von Limanowa-Lapanow

* 12.10.1859 in Triest

+ 09.04.1927 in Wien

 

Träger des Marien-Theresienkreuzes



Kommandanten des LUR6

Bis 1892     Major Paul Schmitzhausen

Bis 1896     Oberst Josef Castiglione

Bis 1901     Oberst Josef Laube

Bis 1902     Oberst Stanislaus Danek

Bis 1909     Oberst Karl  Schudawa

Bis 1912     Oberst Moritz von Flick

Bis 1917     Oberst Ferdinand Habermann      

Bis 1918     Oberst von Bichlbauer-Bühlhof

Mehr als 10 Offiziere des Regimentes haben in Österreich den Generalsrang erreicht.

 

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass die beiden Dragonerregimenter des 1. Österr. Bundesheeres (DR 1 Stockerau) DR 2 (Enns) von ehem. Offizieren des LUR 6, nämlich GMjr Barton (Theresienritter) und Oberst von Estlinger kommandiert wurden.


Ulanendenkmal

Für die gefallenen und verstorbenen Kameraden des k.k. Landwehr-Ulanen-Regimentes No 6 errichtete  der Kameradschaftsbund LUR 6 unter Oberst Mag.pharm.Carl Kwisda in den Pollheimeranlagen in Wels das Ulanendenkmal, welches am 18.August 1934 feierlich enthüllt wurde. Es wurde während des 2. Weltkrieges abgetragen und nach dem Kriege vom Kameradschaftsbund LUR 6 mit GMjr Geiger und Obmann Jelena am 26. Juni 1954 wieder errichtet.

Am 10.10.1981 wurde   das Ulanen-Denkmal in die Obhut der Stadt Wels übergeben.

 

Das Denkmal wurde von der Stadt Wels an das k.k. Landwehr-Ulanen-Regiment No 6 übergeben.  Nachdem der Traditionstruppenkörper Kdo 4.PzGrenBrig in die Garnison Hörsching verlegt wurde, wurde das Denkmal im Dezember 2014 nach eingehender Renovierung durch Soldaten der 4.PzGrenBrig am Denkmalplatz am Fliegerhorst VOGLER, Hörsching, aufgestellt.


Kameradschaftsbund LUR6

Im Jahre 1918 wurde durch ehem. Offiziere und Mannschaften des k.k. Landwehr-Ulanen-Regimentes No 6, der Kameradschaftsbund LUR 6 gegründet.

Am 10.10.1981 fand die letzte Kranzniederlegung durch den Kameradschaftsbund LUR 6 am Ulanen-Denkmal in Wels statt, an der u.a. auch der Kdt. PzStbB 4 Obstlt. Staribacher und der VizeBgm. von Wels,  LAbg.Prof.Mag.Wigelbeyer, teilnamen. 

Nach dem Tod von GMjr. Geiger wurde Oberst d.Res. Hofrat Mag. Hanns G. Kwisda (geb. 1910) ein Sohn des Ulanenobersten Mag. Carl Kwisda (geb. 1874),  Obmann des Kameradschaftsbundes LUR 6.

Im Jahre 1981 hatte der Kameradschaftsbund LUR 6 nur mehr 5 Mitglieder, es waren dies:

Oberst a.D. Hofrat Mag.Hanns G.Kwisda, Salzburg

Rttm. d.Res.Richard Lainer, Freistadt

Rttm. d.Res. Eugen Porak, Bad Ischl

Rttm.a.D. RA Dr.Albert Sauer von Nordendorf, Pöllau/Stmk.

Oblt.a.D. Karl Schudawa, Baden bei Wien.

 

Mit der feierlichen Übergabe einer Originalpike von LUR 6 und einem  Bild des Offizierskorps aus dem Jahre 1908 an den Kdt.PzStbB 4  Obstlt. Staribacher wurde der Kameradschaftsbund LUR 6 aufgelöst.


Traditionstruppenkörper

Im österreichischen Bundesheer der 2. Republik hat das Kommando der 4. Panzergrenadierbrigade (Kdo 4.PzGrenBrig) in Ebelsberg die Traditionspflege des k.k. Landwehr-Ulanen-Regiments No.6 übernommen.